Vor einiger Zeit hatte ich bereits einen ANC-Kopfhörer mit einem Gehörschutz verglichen. Dabei habe ich den Gehörschutz über einen InEar-Kopfhörer angezogen. Heute machen wir diese Unterschiede hörbar.
Diesen Test werde ich mit dem Bose QuietComfort 45 (Test anzeigen) durchführen, welche ich vor ein paar Tagen genau unter die Lupe genommen habe.
Die hörbaren Aufnahmen gibt es im Video.
Analyse
Ich habe drei praxisnahe Testgeräusche analysiert, das Spektrum abgebildet und jeweils das Geräusch dazu. Dann hab ich das Geräusch mit dem QC45 und dann mit dem Gehörschutz übereinander gelegt.
Das Störgeräusch ist in Lila dargestellt, das Geräusch mit dem QC45 in Blau und der helle halbtransparente Bereich repräsentiert den Gehörschutz.
Es ist auch wichtig zu verstehen, dass alles, was sich der Skala unten nähert, sehr leise ist und je weiter oben die Kurve ist, desto lauter ist der Frequenzbereich zu hören.
Flugzeugkabine
In der Grafik ist zu erkennen, dass der Gehörschutz in den tieferen Frequenzen (Bass) weniger effektiv abschirmt als der QC45. Allerdings filtert der Gehörschutz den Bereich zwischen 1000 und 5000 Hz komplett, was beim QC45 noch hörbar ist.
Jetzt ist es aber so, dass dieser Bereich sowieso kaum hörbar ist und das deshalb vernachlässigt werden kann. Die Tiefen sind viel störender und hier gewinnt der QC45 mit einer deutlich stärkeren Reduktion.
Gespräche
Das Störgeräusch von Gesprächen ist in den tiefen Frequenzen nicht so stark wie das vorherige. Allerdings filtert der QC45 auch hier deutlich mehr im Bereich der Tiefen als der Gehörschutz.
Der Gehörschutz ist im Bereich von 1000 bis 5000 Hz wiederum effektiver. Allerdings ist das Signal beim QC45 auch hier nur maximal bei -84dB, was auch schon extrem leise ist.
Insgesamt hat der QC45 deswegen auch hier die Nase vorn, weil er in den störenden Tiefen mehr reduziert.
Propellerflugzeug
Das Propellerflugzeug ist ein richtig übles Geräusch. Insgesamt wird es von allen Geräuschen am geringsten reduziert, was du auch deutlich an der Grafik sehen kannst.
In den sehr tiefen Frequenzbereichen ist der QC45 wiederum effektiver. Dies ist auch akustisch wahrnehmbar. Danach ähneln sich die Abschirmungen von QC45 und Gehörschutz fast vollständig.
Der blaue Bereich von 1000–5000 ist erneut vernachlässigbar, da das Signal dort schon sehr leise ist. Wie immer sind die tiefen Töne am störendsten, und auch hier hat der QC45 die Oberhand.
Fazit und mein Geheimtipp für InEar-Kopfhörer
Wichtig zu bedenken ist aber natürlich auch, dass die Geräuschunterdrückung des QC45 ein Druckgefühl auf den Ohren verursacht. Das ist beim Propellerflugzeug z. B. am stärksten.
Ein Gehörschutz dämpft ebenfalls effektiv, allerdings ist seine Leistung in den tiefen Frequenzen nicht so gut wie die des QC45. Ein Vorteil des Gehörschutzes ist jedoch, dass er kein aktives Noise Cancelling hat, das Druck erzeugen kann, sondern passiv dämpft.
Unter so einen Gehörschutz können wir z. B. InEar Kopfhörer anziehen und dann wird alles nochmal mehr gedämmt und leiser. Da kann dann auch der weltbeste ANC-Kopfhörer nicht mithalten.
Ich fand dieses Experiment sehr interessant und ich hoffe, er hilft dir selbst auch in der ein oder anderen Weise weiter.