Mittlerweile gibt es auch Funkkopfhörer und Bluetooth-Kopfhörer mit Surround-Sound. In diesem Artikel erfährst du wie diese Technik funktioniert und was der Unterschied zum echten Surround-Sound mit mehreren Lautsprechern ist. Lohnt sich virtueller Surround wirklich oder doch nicht?
Surround-Sound mit mehreren Lautsprechern
Beim echten Surround-Sound erfolgt die Ausgabe des Tons über mehrere Lautsprecher. Die Lautsprecher sind dazu speziell im Raum angeordnet. So entsteht ein Raumklang, welcher jedem aus dem Kino bekannt ist. Schauen wir uns einmal die zwei bekanntesten Setups an, 5.1 und 7.1.
Die erste zahl steht übrigens für die Anzahl der Lautsprecher und die Zweite für die Anzahl der Basslautsprecher.
Wir sehen auf den Bildern, dass die Lautsprecher um den Zuhörer angeordnet sind. Dabei gibt es auch entsprechende Abstände zwischen den Lautsprechern (hier in den Bilder nicht berücksichtigt, da es sich um eine rein Schematische Darstellung handelt).
Surround-Sound im Kopfhörer
Die Kernfrage die sich jetzt stellt ist die, wie das Ganze auf kleinem Raum mit einem Funkkopfhörer funktionieren soll? In der Ohrmuschel ist wenig Platz und deswegen wäre es nur schwer möglich, dort mehrere kleine Lautsprecher einzubauen. Echter Surround benötigt auch einen gewissen Abstand zwischen den Lautsprechern. Auch das geht auf kleinem Raum nicht wirklich. Wie funktioniert jetzt also der Surround-Sound in Funkkopfhörern?
Die Technik "Virtueller Surround-Sound"
Surround-Sound wird fast immer virtuell simuliert und über die Ohrmuscheln mit den Lautsprechern ausgegeben. Die Simulation basiert auf den "Blauertschen Bändern". Detaillierte technische und mathematische Informationen findet ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Blauertsche_B%C3%A4nder.
Ich werde dieses Phänomen jedoch kurz verständlicher erklären.
Funkkopfhörer haben einen Lautsprecher pro Seite, also zwei insgesamt und damit können wir Stereoton ausgeben. Wenn wir nun auf der linken Seite den lauten Ton eines Helikopters hören, so haben wir das Gefühl er komme von links. Wird der Ton dann langsam auf beiden Seiten gleich ausgegeben, haben wir das Gefühl der Helikopter fliegt mittig. Wird links dann leise und dominiert der Ton quasi rechts, so ergibt dies klanglich ein Durchflug von links nach rechts. Auf diese Weise kann die Richtung links/rechts/mitte erzeugt werden.
Bei Surround benötigen wir allerdings noch die Tiefe, also Hinten und Vorne und genau hier kommen die Blauertschen Bänder zum Einsatz. Blauertschen Bänder sind richtungsbestimmende Frequenzbänder, welche mit dafür verantwortlich sind, aus welcher Richtung wir ein Geräusch hören. Wird bei einer Schallquelle ein Band gegenüber allen anderen Frequenzen angehoben, so kann quasi die Richtungswahrnehmung manipuliert werden. So kann der Ton/Klang/Filmton (bzw. die Frequenzen) so manipuliert werden, das gewisse Geräusche aus verschiedenen Richtungen wahrgenommen werden.
Lohnt es sich?
Ja es lohnt sich, vor allem für Filme und Spiele. Es ist vor allem bei Egoshootern wirklich nett zu hören von wo sich Geräusche nähern. Eine Surroundanlage benötigt viel Platz und liefert das bessere Ergebnis. Allerdings ist das ganze auch teurer und sehr laut und in hellhörigen Wohnungen bei Tag und Nacht ein Problem. Ein Surround-Funkkopfhörer ist als eine sehr gute Alternative für Personen die nicht genug Platz und Geld für eine richtige Surroundanlage haben.
Zum Vergleich. Eine Surroundanlage 5.1 mit AV Receiver der Einsteigerklasse kostet. etwa 1000 Euro. Damit sollte mindestens kalkuliert werden.
Modelle
Es gibt kaum noch Modelle am Markt die ich wirklich kenne. Der Sennheiser RS 175 hat einen "Surround-Modus" aber der ist eher eine Spielerei.