Heute schaue ich mir ein recht neues Flaggschiff von AKG an. Der AKG N700NC ist ein Bluetooth-Kopfhörer mit sehr gutem ANC und App, welcher zum Zeitpunkt des Tests etwa 350 Euro kostet.
Fazit zum AKG N700NC
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Der AKG N700NC ist ein sehr schicker Kopfhörer der sehr gut verarbeitet ist. Er hat einen tollen Klang und das ANC kann mit Topmodellen wie dem Bose QC 35 mithalten. Preislich liegt er auch etwa auf dem Nivau eines Bose QC 35. Habe ich einen direkten Favoriten? Nein, nicht direkt, denn beide Modelle haben ein sehr gutes ANC und einen sehr guten Klang. Bei diesen Preisen auch das was ich erwarte.
Info: Das ANC kann nicht deaktiviert werden! Was du aber machen kannst, ist den Kopfhörer ausschalten und per Kabel nutzen. Dann bleibt das ANC aus.
Wenn der N700NC beispielsweise ein- oder ausgeschaltet wird etc., dann sind kurze Signaltöne zu hören. Leider hat er, trotz des hohen Preises kein Aptx. Der Bose QC 35 hat das allerdings auch nicht. Alles in allem ein sehr gutes Modell, dessen einziger Kritikpunkt wohl der hohe Preis ist.
Wie immer gibt es ein ausführliches Video mit Mikrofontestaufnahmen, der ANC-Bewertung und mehr.
Verarbeitung & Design
Ich finde den Kopfhörer wirklich schick. Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen hat er keinen komplett runden Kopfbügel, sondern er hat mehrere Bögen. Die silbernen Ringe, außen an der Ohrmuschel, sind aus Metall. Auch der höhenverstellbare Kopfbügel ist metallverstärkt. Alles wirkt sehr solide und hochwertig. Auch die Gelenke an denen der Kopfhörer gefaltet werden kann machen einen guten Eindruck und wir sehen hier im Bild die Verschraubung. Die Gelenke selbst sind aber nicht aus Metall.
Die beiliegende Hartschalen-Transportbox ist sehr praktisch und eignet sich für einen sicheren Transport. Zusammenfalten und ab in die Box. Das Design und die Verarbeitung empfinde ich als sehr gut. Bei einem Preis von 350€ erwarte ich dies aber auch.
Tragekomfort
Der Kopfbügel ist innen weich gepolstert und das Polster besteht aus Velours. Ich hätte hier Kunstleder bevorzugt, weil sich das besser reinigen lässt. Der Kopfbügel ist höhenverstellbar und es gibt dabei 11 Stufen. Die Mechanik läuft sauber und hält gut. Beide Ohrmuscheln sind an Gelenken befestigt die eine horizontale und vertikale Anpassung an den Kopf ermöglichen. Die Ohrmuscheln lassen sich um 90° drehen und nach vorne kann man sie um ca. 30° drehen. Außerdem passen sie sich seitlich an die Kopfform an. Der Anpassungsgrad ist hoch und der Kopfhörer ist meiner Meinung nach sehr bequem. Der AKG N700NC sitzt bei mir genau richtig, nicht zu fest und nicht zu locker. Er sitzt fester als ein Bose QC 35.
Die Ohrmuscheln haben weiche und schön dicke Ohrpolster aus Kunstleder. Die Innenfläche der Ohrmuscheln ist 6 cm hoch und 3,5 cm breit. Das Polster selbst ist etwas über 2 cm hoch. Alles in allem finde ich den Tragekomfort wirklich sehr gut.
Klang
Der Klang gefällt mir sehr gut. Der Kopfhörer hat einen kräftigen Bass, saubere Höhen und Mitten. Am Klang kann ich absolut nichts bemängeln. Für mich perfekt. Für einen Preis von ca. 350€ wäre alles andere aber auch inakzeptabel gewesen. Mehr gibt es hier nicht zu sagen.
ANC: So stark reduziert er Umgebungsgeräusche
Das ANC habe ich wieder mit drei Testgeräuschen getestet. Propellerflugzeug, Flugzeugkabine und Gesprächskulisse. Außerdem habe ich das adaptive Noise-Cancelling des AKG N700NC einmal mit dem ANC des Bose QC 35 verglichen.
Propellergeräusch mit 58 dB an meiner Position:
Der Bass wir massiv reduziert, das Geräusch wird reduziert und klingt heller. Ich kann hier keinen Unterschied zwischen dem ANC vom QC 35 un dem N700NC feststellen. Die Reduktion liegt bei gefühlten 40%-50%.
Flugzeugkabine mit 65 dB an meiner Position:
Das Geräusch wird generell heller, da die tiefen Frequenzen stark herausgenommen werden. Ich habe das Gefühl das der QC 35 einen Tick vorne liegt. Wirklich nur einen Tick. Die Reduktion liegt auch hier bei gefühlten 40%-50%.
Gespräche mit 50 dB an meiner Position:
Das Geräusch wird heller, die monotonen Frequenzen werden reduziert. Die Stimmen sind aber noch hörbar bzw. störend. Hier habe ich das Gefühl, dass der N700C einen Tick besser ist. Allerdings ist ANC generell nicht wirklich dazu geeignet die variablen Stimmen zu filtern. Weder der QC 35 noch irgend ein anderer Kopfhörer konnte da bisher großartig Punkten. Das liegt einfach daran, dass das ANC nur gut darin ist monotone Geräusche zu filtern.
Die Tests wurden natürlich ohne laufende Musik durchgeführt. Wenn ich Musik abspiele, dann sind Umgebungsgeräusch so gut wie nicht mehr wahrnehmbar. Wie auch beim QC 35 so gibt es mit aktiviertem ANC ein ganz leises Rauschen, was aber kaum hörbar ist bzw. nur in einem absolut stillen Raum, bei ausgeschalteter Musik.
Der Bose QC 35 sowie der AKG N700NC sind beide Oberklasse. Ich habe leichte Unterschiede gehört aber diese sind sehr gering. Ich würde abschließend sagen, das beide Modelle sich in puncto ANC ebenbürtig sind.
Mikrofontest über Bluetooth und über die Fernbedienung
Im Video oben findet ihr eine Testaufnahme mit dem Mikrofon im Kopfhörer und im Anschluss daran eine Testaufnahme mit dem Mikrofon der Fernbedienung.
Die App - Funktionen
Es gibt eine kostenlose App im Appstore: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.harman.akgn20lt&hl=de
Equalizer
Es gibt keine Presets(Vorgaben), aber wir können hier den Klang individuell abstimmen (10 Band EQ).
Akkustand
Der Akkustand wird angezeigt.
Auto Off/On
Die automatische Abschaltung kann deaktiviert werden.
SMART AMBIENT umbelegen
Der Smart-Ambient Knopf kann umkonfiguriert werden. TalkThru oder Ambient Aware.
UPGRADE
Mit der App kann der Kopfhörer aktualisiert werden (Software).
Aufladen und Pairing
Wie immer habe ich den Kopfhörer im ersten Schritt aufgeladen. Sobald der Strom fließt, leuchtet eine LED auf der Außenseite der Ohrmuschel rot auf. Wenn der Kopfhörer voll geladen ist, dann erlischt diese LED. Wie lange die Ladezeit genau ist, konnte ich leider nicht in der Anleitung finden, diese soll aber bei ca. 2 Stunden liegen. Mit Bluetooth und ANC hält der Kopfhörer für bis zu 20 Stunden durch (auf der Verpackung steht 23). Wird er dagegen mit dem Kabel angeschlossen, so hält er mit ANC bis zu 36 Stunden.
Es ist im übrigen möglich den Kopfhörer auch im ausgeschalteten Zustand zu nutzen. Dazu muss er aber per Kabel verbunden werden und ANC gibt es dann nicht. Allerdings wird so auch keine Akkukapazität benötigt.
Beim ersten Einschalten wird der Pairingmodus automatisch aktiviert und die LED am Einschalter beginnt blau zu blinken. Anschließend müssen die Bluetooth-Einstellungen des Smartphones geöffnet werden und da ist er auch schon, der AKG N700NC. Antippen und der Kopfhörer verbindet sich automatisch, fertig.
Bedienlemente, Anschlüsse und die Kabelfernbedienung
An der rechten Seite des Kopfhörers befindet sich der An- und Ausknopf. Wenn wir diesen auf die Mittelstellung schieben wird der Bluetoothmodus samt ANC aktiviert. Direkt darunter befindet sich der sogenannte SMART AMBIENT Knopf. Dieser hat als Standard die AMBIENT AWARE Funktion eingestellt, welche man über die App aber auf TalkThru wechseln kann.
Wenn ich den Knopf drücke und AMBIENT AWARE eingestellt habe, dann hört man die Umgebung. Er nimmt quasi die Umgebung über das Mikrofon auf und das höre ich dann im Kopfhörer. Dadurch sind die Umgebungsgeräusche und auch die eigene Stimme verstärkt im Kopfhörer zu hören. Bei TalkThru hat sich irgendwie das gleiche Klangbild ergeben. Die Funktion soll aber Echoprobleme bei Anrufen beseitigen. Das habe ich jetzt hier aber nicht getestet. Einen Mikrofontest gibt es oben im Video.
Wird dieser SMART AMBIENT Knopf zwei Sekunden gedrückt und gehalten so aktiviert dies die TrueNote auto Konfiguration. Dabei wird dann eine kurze Messung vorgenommen und der Klang an die Geometrie des Ohrs angepasst. So beschreibt es der Hersteller in etwa. Ich konnte da bei mir selbst aber keinen massiven Unterschied zum unkalibrierten Klang feststellen. Dieser war meinem Empfinden nach auch so schon sehr gut.
Mir scheint, dass wir das ANC bei diesem Kopfhörer nicht selektiv komplett deaktivieren können. Zumindest konnte ich keine Option dazu finden. Falls ich da noch mehr herausfinde werde ich den Testartikel updaten.
Dann haben wir hier natürlich noch den Ladeanschluss.
Am linken Kopfhörer befindet sich der 2,5 Millimeter Klinkeanschluss für das Kabel und die Bedientasten.
Die mittlere Taste ist die Multifunktionstaste und wird diese kurz gedrückt so wird die Musik pausiert oder fortgesetzt. Doppeltippen wir sie so wird der Sprachassistent des Handys geöffnet. Natürlich haben wir auch hier eine Plus- und eine Minustaste mit der wir die Lautstärke steuern können. Drücken und halten wir Plus für zwei Sekunden gedrückt so wird zum nächsten Lied gesprungen. Dieselbe Aktion bewirkt bei der Minustaste, dass ein Lied zurückgesprungen wird.
Wie gesagt kann der Kopfhörer auch per Kabel angeschlossen werden und im Kabel gibt es eine Taste samt Mikrofon. Drücke ich die Taste wenn Musik läuft, so wird diese pausiert oder fortgesetzt. Zwei Sekunden drücken und halten öffnet dagegen den Sprachassistenten.
Wird die Taste doppelt getippt, so wird ein Lied vorgesprungen. Wenn sie dreimal schnell gedrückt wird, so sollte ein Lied zurück gesprungen werden. Das hat an meinem Moto G4 aber nicht geklappt. Das hat mich nicht gewundert, denn wie die Beats 3 Kopfhörer, so hat auch dieser Kopfhörer das "made for apple badge". Beim Beats hatte das dreimal Tippen bei mir nämlich auch schon nicht geklappt. Es liegt also vermutlich an meinem Smartphone.
Technische Daten
- GRÖSSE DES LAUTSPRECHERS: 40mm
- DYNAMISCHER FREQUENZGANG: 10 Hz-20 kHz
- EMPFINDLICHKEIT: 110dB SPL/V
- MAXIMALE EINGANGSLEISTUNG: 30 MW
- IMPEDANZ: 32 Ohm
- BLUETOOTH-ÜBERTRAGUNGSLEISTUNG: <4dBm (EIRP)
- BLUETOOTH-ÜBERTRAGUNGSMODULATION: GFSK, Π/4DQPSK, 8DPSK
- BLUETOOTH-FREQUENZ: 2,402 GHz - 2,48 GHz
- BLUETOOTH-PROFILE: A2DP V1.3, AVRCP, V1.5, HFP V1.6
Lieferumfang
Der Lieferumfang:
- Kopfhörer (270 Gramm)
- Hartschalentransportbox
- Anleitung
- Klinkekabel mit Fernbedienung/Mikrofon(ein Stecker 2,5 mm Klinke, der andere 3,5 mm)
- Flugzeugadapter
- Ladekabel