Heute schaue ich mir den Vorgänger des Sony WH-1000XM5 (Test anzeigen) an, den Sony WH-1000XM4. Lohnt der sich noch?
Mein Fazit zum Sony WH-1000XM4
⮉ Pro | ⮋ Contra |
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Im Vergleich zum
WH1000-XM3 wurden einige Kleinigkeiten verbessert und das ANC ist nochmal deutlich verbessert worden. Auch in der App gibt es neue Funktionen.
"Speak to Chat" ist mit die interessanteste neue Funktion. AptX hat der XM4 nicht, für Musik in hoher Qualität gibt es aber LDAC und DSEE. Der XM4 unterstützt Multipoint-Verbindung was beim XM3 so nicht verfügbar war. In der Ohrmuschel befindet sich außerdem einen Näherungssensor und dieser erlaubt z.B. das automatische Pausieren beim Abnehmen und das Fortsetzen beim Aufziehen.
- Vergleich: Sony WH-1000XM4 VS WH-1000XM3
- Nachfolger des XM4, mit noch besserem ANC: Der neue ANC-König, der Sony WH-1000XM5 im Test
- Alle drei Modelle im Vergleich: XM3, XM4 und XM5
Obwohl er etwas älter ist, ist das ANC immernoch sehr gut. Klanglich gefällt er mir sehr gut und dank des Equalizers in der App kann der Klang individuell angepasst werden.
Alles in allem ist der Sony WH-1000XM4 ein sehr guter Kopfhörer mit Top Klang und sehr gutem ANC. Der Preis war damals mit um die 380 Euro sehr hoch. Inzwischen gibt es ihn aber für rund 220€ und deshalb hat mein Vater ihn nun auch gekauft und wir haben ihn im Dauertest.
ANC - Die aktive Geräuschunterdrückung
Mein ANC Test erfolgt mit vier verschiedenen Testgeräuschen und als Referenzvergleich nutze ich den Bose QC 35 (Test lesen) und den QC 25. Das ANC erzeugt auch hier ein leises Gegenrauschen und es wird auch ein leichtes Druckgefühl erzeugt, wie wir es von den ganzen TOP-ANC Modellen kennen.
Das ANC verändert den Klang aber nicht, zumindest kann ich nichts derartiges hören.
Flugzeugkabine, 68 dB an meiner Position
Im Vergleich zum QC 25 wird das Geräusch nochmal deutlich stärker reduziert. Gefühlt sind das 90% Reduktion. Die Tiefen sind komplett weg und das Geräusch hört sich viel heller an.
Das ist bisher gefühlt die stärkste Reduktion die ich bei diesem Geräusch, bis jetzt, gehört habe. Wenn ich beide reduzierten Geräusche vergleiche, dann ist das Störgeräusch beim XM4 fast nochmal 40% geringer als bei QC 25.
Propellerflugzeug
Der XM4 reduziert die Tiefen nochmal ein Stück mehr als der QC 25. Das Flattern des Rotors ist aber noch deutlich da. Die gefühlte Reduktion liegt bei um die 80%. Im Vergleich zum QC 25 reduziert der Sony die Höhen außerdem nochmal deutlich mehr. Also der Sony Kopfhörer hat hier deutlich die Nase vorn.
Zug
Das Rauschen wird vom XM4 deutlich stärker reduziert als vom QC 25. Die gefühlte Reduktion liegt auch hier bei um die 80%. Das Geräusch klingt sehr hell und die Tiefen sind komplett weg. Wir hören das Rauschen aber noch leicht. Auch das Rucken der Räder ist noch da, wenn auch weniger stark.
Sprache
Hier ergibt sich eine Gesamtgeräuschreduktion von um die 70%. Die Stimmen sind aber noch hörbar, wenn auch viel leiser. Die Tiefen sind komplett weg, alles klingt heller. Die gefühlte Reduktion liegt bei um die 70%. Der QC 25 reduziert hier generell viel schwächer. Die Stimmen sind gefühlt 40%-50% lauter als beim XM4. Der Sony performt hier für dieses Geräusch enorm gut.
Den Vorgänger, den Sony XM3 hatte ich in meinem Test zum Sony XM3 mit dem QC 35/25 verglichen und auf dieser Basis ergibt sich für mich folgendes.
Beim Flugzeuggeräusch ist der XM4 nochmal merklich besser geworden. Das ist auch vermutlich der Hauptanwendungszweck, bei dem Benutzer den Kopfhörer einsetzen. Beim den schwierigeren Geräuschen wie dem Propellerflugzeug und den Personen ist die Reduktion ähnlich, der XM4 ist aber etwas besser.
Beim Zuggeräusch ist der XM4 wieder besser als der XM3, was auch nicht verwundert, da das Rauschen dem Flugzeuggeräusch ähnelt. Fakt ist aber auch, dass, wenn ich nun durchgehende Popmusik, Rap, Rock oder Techno höre, ich von der Umgebung nichts mehr wahrnehmen kann.
Der XM4 performt also nochmal besser als der Vorgänger, kostet aber auch dementsprechend mehr.
Klang
Der Sony WH-1000XM4 verfügt über LDAC, DSEE und Hi-Res Audio. Der Aktivmodus hat einen Frequenzgang von 4-40.000 Hz und per Bluetooth, mit LDAC, dann 20-40.000 Hz. Wenn ihr über 20.000 Hz hört,dann seid ihr schon sehr gut und über 22.000 Hz hört eigentlich niemand mehr etwas.
Der XM4 hat eine Funktion für virtuellen Surround, die sich 360 Reality Audio nennt. Das klappt aber nur mit den Diensten die dafür optimiert sind. Das sind laut App:
- TIDAL
- 360 Deezer
- nugs.net
Die Demo wirkt schon sehr räumlich. Aber das ist auch eine Demo die für den Zweck optimiert wurde. Das alles erinnert mich an den "Creative Outlier Gold", der hatte auch eine solche Funktion, allerdings Dienst unabhängig.
Der Klang ist wirklich sehr gut und kann in der App mit einem 5-Band-Equalizer individuell angepasst werden. Der Bass ist präzise, kräftig und kann in der App nochmal verstärkt oder abgeschwächt werden. Wer z.B. gerne Rap mit kräftigem Bass hört wird sich da freuen.
- Dr Dre´s The Next Episode klingt perfekt. Es gibt keine Dominanzen bei den Hi-Hats oder ähnliches. Alles hört sich sehr gut abgestimmt an.
- Auch ein klassisches Stück wie die Pianointerpretation von "Where is my mind" klingt sauber und klar.
- Auch "Suzanne Vegas Gypsy" klingt genau so wie ich es haben möchte. Klare Stimme, saubere Höhen, kräftiger und klarer Bass.
- Auch andere Stücke klingen sehr gut und ausgeglichen, vor allem weil wir alles problemlos aufs Genre und unseren Geschmack anpassen können.
Aber auch die Standardabstimmung ist schon sehr gut. Es sind hier 40mm Karlotten-Treiber verbaut die für einen kräftigen und klaren Klang sorgen. Der Kopfhörer klingt einfach sehr gut finde ich und ich kann hier nicht das Geringste bemängeln. Er kostete zum Testzeitpunkt stolze 370€, ist inzwischen aber auf 220€ gefallen.
Bedienelemente
Der XM4 besitzt an der linken Ohrmuschel zwei Taste, einmal die Powertaste und dann noch die Custom-Taste. Die Custom-Taste aktiviert den Sprachassistenten, allerdings können wir die Taste auch für Alexa oder zum ANC verwalten in der App umkonfigurieren. Ein 3,5 mm Klinkeanschluss ist hier auch vorhanden und das Klinkekabel liegt bei.
Auf der linken Außenseite seht ihr außerdem ein winziges NFC-Logo. Wir können hier ein NFC fähiges Handy dranhalten und den Kopfhörer auch per NFC verbinden.
Wenn wir den Kopfhörer abnehmen, dann pausiert die Musik und setzen wir ihn wieder auf so wird sie fortgesetzt. Auch dies kann in der App angepasst werden. Drücken wir die Powertaste so wird per Sprache der Akkustand ausgegeben. Z.B "Akku vollständig geladen".
Die rechte Außenseite ist ein Touchpanel.
- Hochswipen erhöht die Lautstärke.
- Runterswipen senkt die Lautstärke.
- Nach vorne Swipen springt ein Lied vor.
- Nach hinten Swipen springt zurück.
- Doppeltappen pausiert die Musik oder setzt sie fort. Außerdem können wir so auch Anrufe annehmen oder auflegen.
- Drücken und halten wir zwei Sekunden, so aktiviert dies die "speak to chat" Funktion. Dabei reagiert der Kopfhörer auf unsere Stimme und leitet die Umgebung durch, sobald wir zu sprechen beginnen(ca. 1 Sekunde Reaktionszeit bis zu Aktivierung).
Beim erfolgreichen Swipen ertönt übrigens immer ein Dog-Ton im Kopfhörer. Drücken wir die komplette Handfläche auf das Touchpanel, so aktiviert dies den Hearthrough-Modus. Dabei wird die Umgebung per Mikrofon in den Kopfhörer geleitet. Das kennen wir bereits vom XM3.
Verarbeitung, Design und Tragekomfort
Der Sony XM4 sieht, soweit ich das erkennen kann nahezu so aus wie sein Vorgänger, der XM3. Auch die Verarbeitungsqualität ist gleich geblieben. Sie wirkt generell hochwertig und es knartscht oder klappert absolut nichts.
Der Tragekomfort gefällt mir generell sehr gut. Die Polster sind schön weich und bestehen aus so einer Art Memory-Schaum. Die Polster sind sehr weich und passen sich gut an. Die Innenfläche ist ca. 6,5 cm hoch und mittig 4 cm breit.
Ich bin mit dem Kopfhörer herumgehüpft und durchs Haus gerannt. Dabei hält er. Wenn wir allerdings ruckartige Bewegungen nach vorn oder hinten ausführen dann rutscht er. Der Sitz ist von der Stärke her bei mir perfekt, nicht zu fest und nicht zu locker.
Der XM4 kann zusammengefaltet werden und es wird eine Hartschalentransportbox mitgeliefert. Hier kann auch das ganze Zubehör verstaut werden und die Box sieht außerdem schick aus. Der Kopfbügel ist höhenverstellbar und wir sehen auch, dass der Bügel metallverstärkt ist.
Beide Ohrmuscheln sind an flexiblen Gelenken befestigt, welche um 90° nach hinten gedreht werden können. Nach vorne lässt sich das Gelenk aber auch um geschätzte 30° drehen. Aber auch seitlich passen sich die Ohrmuscheln an den Kopf an. Das sorgt für eine optimale Anpassung an die Kopfform.
Der Kunststoff hat so eine samtartige Optik die nur ganz sanft reflektiert. Der Kopfbügel ist oben gepolstert und das Polster ist vernäht. Das Design ist schlicht und schick und auf den Außenseiten befindet sich noch das Sony Logo im Gold-Glanzlook. Wer es gerne hell möchte, der bekommt das Modell auch in "silber", was mir aber eher wie so ein cremiges "weiss-grau" aussieht.
Das Gewicht liegt bei um die 252 Gramm und damit ist der Kopfhörer für ein ANC-Modell auch recht leicht finde ich. Als ich den XM3 damals gewogen habe, da kam der übrigens auch auf 252 Gramm.
Mikrofontest
Ich habe wie immer einen Mikrofontest durchgeführt.
Sony Wh-1000XM4
App
Die komplette App stelle ich euch in einem separaten Video vor.
Wichtige Funktionen
- "Speak to chat". Reden und dann geht der Hearthoughmodus quasi an. Das dauert ca. 1 Sekunde bis er reagiert.
- Hearthrough
- DSEE/LDAC
- Adaptives ANC
- 5-Band-Equalizer
- ANC Automatische Zonen, GPS nötig.
- Automatische Erkennung von Aktionen und Anpassung des ANC daran. Laufen, Bahn fahren, joggen, verweilen.
- Anpassung der ANC Stärke
- Fokus auf Stimme Funktion
- Sprachassistent
- Automatisches pausieren/fortsetzen beim abnehmen/aufziehen des Kopfhörers
- Multipoint-Verbindung
- 360 Reality Audio
Technische Daten
- Frequenzgang: 4 bis 40.000 Hz
- Frequenzgang per Bluetooth: 20–20.000 Hz (44,1 kHz Sampling) / 20–40.000 Hz (LDAC 96 kHz Sampling, 990 kBit/s)
- NFC: Ja
- Spezial-Audio: DSEE & LDAC
- HD-Prozessor für Geräuschminimierung: QN1
- Bluetooth-Audio-SoC und zwei Geräuschsensoren
- Empfindlichkeiten: (DB/MW): 105 dB/mW (1 kHz) (bei Verbindung über das Kopfhörerkabel und eingeschaltetem Gerät), 101 dB/mW (1 kHz) (bei Verbindung über das Kopfhörerkabel und ausgeschaltetem Gerät)
- Profile: A2DP, AVRCP, HFP, HSP
- Bluetooth: Bluetooth 5.0
- QUICK ATTENTION
- PERSÖNLICHER NC-OPTIMIERER
- ATMOSPHÄRISCHE DRUCKOPTIMIERUNG
- EIN-/AUS-SCHALTER FÜR GERÄUSCHMINIMIERUNG
- MODUS FÜR UMGEBUNGSGERÄUSCHE
Aufladen & Pairing
Der WH-1000XM4 wird per USB-C aufgeladen. Das beiliegende Kabel ist allerdings extrem kurz, denn es ist ohne Stecker nur 15 cm lang. Ich habe da direkt eine Verlängerung benötigt. Sobald der Strom fließt, leuchtet die LED neben dem Anschluss permanent rot auf. Nach ca. 3 Stunden ist der Akku dann voll geladen und diese LED erlischt.
Mit aktiviertem ANC hält der Kopfhörer um die 30 Stunden durch. Wie immer sind das Optimalwerte und ich ziehe in der Praxis bei mir immer gerne um die 20% ab. Ohne ANC hält der XM4 bis zu 38 Stunden durch. Der XM4 verfügt über eine Schnellladefunktion und wenn er 10 Minuten geladen wir hat er für bis zu 5 Stunden Akku.
Um das Pairing zu aktivieren drücken und halten wir die Powertaste. Die Blaue LED beginnt jetzt blau zu blinken. Anschließen wählen wir den Kopfhörer in den Bluetootheinstellungen aus.
Bei meinem Xiaomi Redmi Note 9s(Test) musste ich dann allerdings auch noch die Nachricht des "Google Play Dienstes" bestätigen, sonst kam keine Verbindung zu Stande. Der Kopfhörer war nun zweimal gelistet. Einmal als Bluetooth-Device und einmal als Kopfhörer. Im Video zeige ich das genau.
Lieferumfang des Sony WH-1000XM4
Der Lieferumfang besteht aus:
- Hartschalenbox
- Kopfhörer
- Flugzeugadapter
- Klinkekabel
- Ladekabel USB-C (15 cm lang)
- Anleitungen. Kann auch online geladen werden, was empfehlenswert ist, da wie die Schrift vergrößern können.
Das war ein weiterer Testbericht von mir für euch und ich hoffe er hilft dir weiter.