Es herrscht immer noch eine gewisse Unklarheit darüber, wo die Vor- und Nachteile bei analogen und digitalen Funkkopfhörern liegen. In diesem Artikel geht es nicht um die Funktionsweise der Signalübertragung (Analoge und digitale Signale (Technik)), sondern um die Vor- und Nachteile bzw. die Unterschiede dieser beiden Übertragungsarten.
Da ich selbst mehrere analoge und digitale Modelle besitze, habe ich diesen Artikel für euch verfasst. Ich hoffe, er hilft euch weiter.
Analog
Signalqualität
Analoge Funkkopfhörer übertragen das Audiosignal analog. Technisch bedingt verursacht die Übertragungsart ein sogenanntes Grundrauschen. Dies bedeutet, dass immer ein ganz leises Rauschen hörbar ist. Die Stärke des Grundrauschens ist Modell/Herstellerabhängig. Ich persönlich hatte hier die analoge Modell RS 120/125 von Sennheiser über Jahre im Einsatz. Das Grundrauschen war hier bei normaler Musik/Filmen/Spielen nicht wirklich wahrnehmbar.
Wirklich zu hören ist das Grundrauschen nur, wenn jemand sehr leise Klassik hört oder die Musik eben stille Passagen hat.
Reichweite und Verhalten bei Signalverschlechterung
Die Reichweite eines analogen Funkkopfhörers ist fast immer größer als bei einem digitalen. Dies liegt daran, wie sich der Funkkopfhörer bei einer Signalverschlechterung verhält. Wenn sich das Signal bei einem analogen Funkkopfhörer verschlechtert, so nimmt das Grundrauschen bzw. Störungsrauschen zu. Entfernt man sich nun noch weiter von der Sendestation, dann rauscht es immer mehr, bis es so stark rauscht, dass quasi keine Musik mehr zu hören ist oder die Verbindung abbricht.
Digital
Signalqualität
Bei einem digitalen Funkkopfhörer erfolgt die Signalübertragung digital und hat eine bessere Qualität als bei der analogen Übertragung. Ein digitaler Funkkopfhörer hat kein Grundrauschen.
Reichweite und Verhalten bei Signalverschlechterung
Die Reichweite ist bei digitalen Funkkopfhörern in der Praxis meist nicht so groß wie bei analogen, was mit dem Verhalten bei Signalabbruch zusammenhängt. Wenn sich das Signal bei einem digitalen Funkkopfhörer verschlechtert, passiert erst einmal nichts und die Audioqualität bleibt gleich. Entfernt man sich jedoch zu weit von der Sendestation/Basis oder ist das Signal nicht mehr ausreichend, dann fällt der Ton erst kurz aus und ist dann komplett weg.
Verzögerung – Latenzzeit
Digitale Funkkopfhörer haben jedoch auch einen Nachteil, eine höhere die Latenzzeit. Wenn du mit einem digitalen Sennheiser RS 175 (Test) Fernsehen schaust, wirst du davon nichts merken. Wenn du allerdings Musiker bist, dann ist diese Latenz bemerkbar.
Bei Bluetooth-Kopfhörern ist die Latenz davon abhängig, welcher Codec verwendet wird. AptX ermöglicht beispielsweise sehr geringe Latenzen.
Fazit
Die meisten Menschen empfinden den abrupten Signalabbruch bei einem digitalen Funkkopfhörer als Nachteil. Dabei wird jedoch außer Acht gelassen, dass der digitale Funkkopfhörer generell eine bessere Tonqualität hat und diese auch bei einem schlechteren Signal auch noch aufrechterhalten kann.
Individuelle Probleme
Die Reichweite ist auch von individuellen Faktoren abhängig, wie:
- Bauweise des Hauses
- Störquellen
Latenz
Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch erwähnen, dass digitale Funkkopfhörer auch immer eine Latenz (Verzögerung) gegenüber den analogen Funkkopfhörern mit sich bringen. Gleiches gilt auch für Bluetoothkopfhörer. Das ist ein sehr wichtiger Aspekt für Musiker, die ein Instrument (z.B. E-Gitarre) darüber spielen oder Sänger, die darüber einsingen. Synchrones Spielen ist bei einer Latenz ab etwa 15 - 20 msek. nahezu unmöglich bzw. klingt verwirrend, wenn man sich versetzt hört.
mangelhafte info
das problem der latenzzeit kennen Sie wohl nicht?
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