Heute gibt es mal wieder ein ANC-Einstiegsmodell im Test. Es handelt sich dabei um den Mixceder E9 welcher zum Zeitpunkt des Tests ca. 70 Euro kostet.
Fazit zum Mixcder E9
Für einen Preis von 70€ finde ich den Mixcder E9 wirklich gut. Der Klang hat mich positiv überrascht und der Kopfhörer wirkt schick und solide verarbeitet. Allerdings solltet ihr für einen besseren Klang, das ANC permanent aktiviert lassen.
Ansonsten müsst ihr zu einem Equalizer greifen. Ich fand den Klang für diese Preisklasse gut abgestimmt(ANC-Modus). Der Kopfhörer gibt bei verschiedenen Aktionen Sprachmeldungen aus. Beispielsweise "power off", "power on" oder "connected".
Eine preiswertere Alternative zu diesem Modell ist der DOQAUS Care 1 (Test)
Das Zubehör ist umfangreich und neben der Transportbox liegt auch ein Klinkenkabel, ein Flugzeugadapter und natürlich das Ladekabel bei. Mir persönlich hat dieses Modell generell gut gefallen.
Aufladen und Pairing
Im ersten Schritt wird der MIXCDER E9 aufgeladen und dazu wird er mit dem mitgelieferten Micro-USB Kabel an den Strom angeschlossen. Sobald Strom fließt, leuchtet die LED neben dem Anschluss rot auf und der Ladevorgang dauert ca. 3 Stunden. Wenn der Akku voll geladen ist, erlischt die LED. Der integrierte 500 mAh Akku hält mit aktiviertem ANC bis zu 24 durch.
Ohne ANC sind es bis zu 30 Stunden. Natürlich sind diese Optimalangaben wie immer von der Lautstärke und der Umgebungstemperatur abhängig. In der Praxis sind es meist 10-20% weniger Laufzeit, was aber generell immer noch mehr als ausreichend ist.
Um den Kopfhörer in den Pairingmodus zu versetzen, muss die Powertaste so lange gedrückt und gehalten werden, bis die LED abwechselnd rot und blau zu blinken beginnt. Jetzt öffnen wir die Bluetooth-Einstellungen des Smartphones und da ist er auch schon, der Mixcder E9. Antippen und alles ist verbunden, fertig.
Anschlüsse und Tasten
An der linken Ohrmuschel (im Bild rechts) haben wir zunächst einmal einen 3,5 mm Klinkeannschluss und direkt daneben den Schalter um das ANC zu aktivieren oder zu deaktivieren. Der Kopfhörer kann auch per Klinkenkabel genutzt werden und er benötigt dann nur Strom, falls ihr ANC nutzen möchtet.
An der rechten Ohrmuschel (im Bild links) befindet sich ganz links die typische Plus- und Minustaste. Mit diesen beiden Tasten kann die Lautstärke reguliert werden. Wird die Plustaste jedoch ca. 2 Sekunden gedrückt gehalten, so wird zum nächsten Lied gesprungen. Wenn wir dagegen die Minustaste drücken und halten, dann wird zurückgesprungen.
Der Anschluss in der Mitte ist der Ladeanschluss und es handelt sich, wie fast immer, um einen Micro-USB-Anschluss. Rechts daneben befindet sich die Statusled und das Mikrofon.
Der letzte Knopf ist die Powertaste, welche zugleich auch die Multifunktionstaste ist. Wenn wir diese Taste lange drücken, dann wird der Kopfhörer eingeschaltet. Drücken wir sie noch länger, so wird der Pairingmodus aktiviert. Läuft Musik und wir drücken diese Taste einmal kurz, so wird diese pausiert. Erneutes Drücken setzt die Musik fort. Auf diese Art können aber auch ankommende Anrufe angenommen und laufende Anrufe beendet werden.
Die Knöpfe sind schön groß und mit der rechten Hand gut erreichbar.
Tragekomfort und Verarbeitung
Zuerst einmal finde ich selbst den Kopfhörer sehr bequem. Die Polster sind schön weich, passen sich gut an und das Kunstleder liegt angenehm auf. Der E9 sitzt bei mir fest, aber auch nicht zu fest. Er verrutscht nicht, wenn ich durchs Haus jogge und herumhüpfe. Der Kopfbügel ist höhenverstellbar und metallverstärkt. Außerdem sehen wir die Stufe als Zahl aufgedruckt. Zusätzlich ist der Kopfbügel oben aber auch gepolstert, das Polster ist vernäht und mit Kunstleder überzogen.
Die Ohrmuscheln sind an Gelenken befestigt, welche sich um bis zu 90° drehen lassen. Seitlich lassen sich die Ohrmuscheln aber auch kippen. Der Kopfhörer passt sich also sehr gut an die Kopfform an.
Die Innenfläche der Ohrmuscheln ist etwa 6 cm hoch und an der breitesten Stelle ca. 4 cm breit. Das Polster selbst ist ca. 1,5 cm dick. Der Kopfhörer wiegt auf meiner Waage 271 Gramm. Der MIXCDER E9 ist auch faltbar. Wem die beiliegende Transportbox also zu groß ist, der kann auch eine andere nutzen. Die Gelenke, an denen der Kopfhörer gefaltet wird, bestehen aus Kunststoff, wirken aber solide.
Die Transportschale ist an sich solide, das Gummiband nervt aber etwas beim Herausnehmen. Allerdings sorgt es auch für guten Halt. Wen es stört, einfach mit einer Schere abschneiden, Problem erledigt. Alles in allem wirkt die Verarbeitung, für einen Preis von 70 Euro auf mich solide und gut.
Klang
Der Klang hat mich positiv überrascht. Normalerweise rechne ich in dieser Preisklasse immer mit zu viel Bass und schwächelnden Höhen. Das ist hier aber nicht so! Doch dazu später mehr. Der Kopfhörer ist meinem Empfinden nach, mit aktiviertem ANC, gut abgestimmt und ich habe es nicht für nötig empfunden, einen Equalizer zu aktivieren.
Ich habe den Klang mit vielen verschiedenen Genres wie Rap, Metal, Techno und Pop getestet und er hat mir gefallen. Der Bass ist gut und kräftig. Auch die Höhen und Mitten kommen gut zur Geltung. Die Abstimmung gefällt mir wirklich gut.
Info. Wird das ANC aktiviert, so verändert sich auch der Klang und die Lautstärke. Aktivieren wir das ANC, so wird der Bass gesenkt und die Höhen und Mitten sind präsenter. Mit ANC klingt er besser als ohne. Vergleicht man beide Modi, so klingt der Kopfhörer ohne ANC dumpfer und mit aktiviertem ANC besser (Höhen sind viel besser) und ausgeglichener. Dieses Phänomen kommt bei preiswerteren Modellen sehr oft vor, weil der Klang auf den ANC Modus abgestimmt wird.
Für einen Preis von 70 Euro würde ich sagen, dass der Klang hier wirklich gut ist.
ANC
Jetzt werfen wir einen Blick auf das ANC. Es handelt sich hier um ein günstiges Modell und wie immer ist das ANC nicht annähernd vergleichbar mit Modellen wie dem BOSE QC 35, dem SONY 1000X M3 oder dem AKG N700NC. Das sollte vorweg immer klar sein!
Flugzeugkabine
Der Geräuschpegel betrug an meiner Position ca. 63 dB. Das Flugzeuggeräusch wird heller ist aber noch deutlich präsent. Es werden hauptsächlich die tiefen Frequenzen herausgenommen. Die Reduktion ist sehr gering, der tiefe Bass wird jedoch herausgenommen. Gefühlt maximal 20-30% Reduktion.
Propellerflugzeug
Auch hier ist die Reduktion wieder gering. Hauptsächlich werden auch hier die Tiefen herausgenommen. Das Geräusch ist heller, aber nur leicht reduziert. Auch hier gibt es eine gefühlte Reduktion von 20-30%.
Spiele ich, mit aktiviertem ANC, ein Lied wie "Suzanne Vegas Gypsy" ab, so höre ich von der Umgebung so gut wie nichts mehr. Das aktivierte ANC erzeugt ein leises Rauschen. Bei einem Hörbuch stört das. Bei Musik höre ich es nicht. Das ANC ist in diese Preisklasse wie immer nur sanft. Wenn ihr viel wert auf ANC legt, dann kauft euch in dieser Preisklasse eher kein Modell, sonst werdet ihr enttäuscht. ANC ist hier immer als netter Bonus zu betrachten, mehr nicht. Das ist aber für mich nichts Neues.
Meine Favoriten unter den ANC-Topmodellen sind folgende. Die Preise liegen hier aber bei 300 € aufwärts.
- BOSE QuietComfort 35 II (QC 35 II) im Test - Active-Noise-Cancelling auf hohem Niveau (und Kurzvergleich mit dem QC 25)
- AKG N700NC im Test - Bluetooth-Kopfhörer mit sehr gutem ANC
- Sony WH-1000X M3 - Flaggschiff Bluetooth-Kopfhörer mit ANC und App(Equalizer)
Mikrofontest
Der Kopfhörer hat ein integriertes Mikrofon und im Video oben gibt es eine Testaufnahme.
Technische Daten
- Sensitivity: 94 dB
- THD: < 3%
- Mikrofon: SPL -42 dB/omnidirektional
Lieferumfang
Im Lieferumfang haben wir:
- Kopfhörer
- Klinkenkabel
- Ladekabel(Micro-USB)
- Transportbox
- Anleitung (Deutsch und weitere Sprachen)
- Flugzeugadapter